HISTORISCHER RUNDGANG

Entdecken Sie die Geschichte von Planig zu Fuß!

Die geschichtlichen Wurzeln von Planig (Lateinisch "planities" = "die  Ebene") gehen sehr weit zurück: Ursprünglich war Planig eine römische Siedlungsstelle gewesen. Davon zeugen das 1939 gefundene Grab eines römischen Fürsten sowie ein römisches Apothekerschränkchen, beides unweit der damaligen römischen Heerstraße von Mainz nach Bad Kreuznach. 
Der "Historische Rundgang von Planig" wird Sie an markante Stellen von Planig führen. Meistens sind sie Zeitzeugen einer langen Geschichte, aber auch Stellen, welche in der letzten Zeit von Bedeutung waren. 
Der "Historische Rundgang von Planig" umfasst Hinweistafeln mit einem Text, oft ergänzt  durch separate Bildtafeln. Darüber hinaus enthält jede Texttafel einen QR-Code, durch welchen Sie weitere Hintergrundinformationen des jeweiligen markanten Punktes abrufen können.
Wir schlagen Ihnen vor,  den "Historischen Rundgang von Planig" mit der Station "POORTEBAAM" (Station 1 auf google maps) zu beginnen. Hierzu können Sie mit dem Bus (Linie 233) anreisen oder Ihr KFZ oder (E-)-Bike auf dem Parkplatz der NAHETAL-HALLE abstellen. Der Rundgang dauert knapp zwei Stunden, je nach dem wie ausführlich Sie an einer Station verweilen. Er umfasst ca. zwei Kilometer auf befestigten Wegen, hat einen Höhenunterschied von ca. 15 m und ist barrierefrei.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und vor allem viel Spass bei der Erkundung des "Historischen Rundgangs Planigs".

STARTPUNKT: NAHETAL-HALLE

"KREUZNACHER PFORTE": PORTEBAAM

1585:    Das ursprüngliche Tor wurde „22 Schritte nach Kreuznach verlegt, weil es alt und baufällig war“ . 

                Das neue Eingangstor wurde nun auch als „Pforte“ von Bad Kreuznach nach Planig bezeichnet.

                Als damalige Anlieger wurden aufgeführt: Johann Nickel, Bastian Kost, Simon Bretz, Philipp Bretz , Johann Thüringer, Anton Braun und                   Ludwig Schnorrenberger“. Weit sichtbar war ein großer Baum (Ulme) zur „Pforte“, der sog. „Portebaam“.

1957:    Krankheitsbedingte Fällung

1969:    Obelisk und Heiligenhäuschen weichen dem Neubau für die „Nahetalhalle“.

2022:    Neuanpflanzung einer Ulme zur Erinnerung an den ehemaligen "Portebaam".

 

 

UNTERMÜHLE auch "Bangertsmühle" 

1704:  Nikolaus Steeg: Wiederaufbau nach dem 30-jährigen Krieg
              Korn-Abgaben an das Kloster St. Jacob: Pachtzins 400 kg, Wasserzins 160 kg


1789: Phillipp Harreus: Ersteigerung und neuer Besitzer / „Untermüller“
             Korn-Abgaben an das Kloster St. Jacob: Pachtzins 400 kg, Wasserzins 560 kg


1827: Wasser-Regulierung der Appelbach für gleichmäßig abfließendes Wasser


1829:  Wilhelm Piroth: Neuer Besitzer / „Untermüller“


1899:  Familie Hesse: Neue Besitzer und Stilllegung.
 

Wappen von Abt

EHEMALIGES FEUERWEHRHAUS

1815: Erbauung

             Untergebracht waren ein Löschfass, Eimer, Leitern und andere wichtige Dinge zum Löschen eines Brandes.

1960: Erst mit der Motorisierung in den 60er Jahren und dem damit verbundenen Umzug in die Räumlichkeiten der ehemaligen Zehntscheuer                in der Mainzer Straße 85 wurde das ehemalige Feuerwehrhaus aufgegeben und wird heute als Garage genutzt.

2023: Einweihung des neuen Feuerwehhauses in der Reinpfalzstraße gegenüber der „Möbelfundgrube“. 

EHEMALIGE JÜDISCHE SYNAGOGE

1850: Erbauung

             Die damalige jüdische Gemeinde war zahlenmäßig sehr überschaubar: Waren es 1843 noch ca. 90 jüdische Bewohner des ca. 1.000                            

             Einwohner großen Planigs mit ca. 400 Protestanten und ca. 500 Katholiken, so waren es 1861 nur noch 19 jüdische Bewohner.

             Daher handelte es sich bei der jüdischen Synagoge von Planig eher um einen größeren Gebetraum.

             Über dem Außeneingang war der Hochzeitsstein (= „Chuppastein“) angebracht.

             Im Gebäudeinneren waren zu finden:

BEETSAAL: Innenbemalung mit hebräischen Inschriften, unterbrochen durch florale Wandmalereien.

RITUELLES BAD (= „MIKWE“ = Tauchbad; „Reinigung der Seele“).

             Über exakt sieben Stufen gelangten die Gläubigen zum Tauchbecken, was mit 500 ltr. Grundwasser gefüllt war.

1950: Abbruch: Die Planiger Synagoge war leider verfallen.

SCHRÖDER-KREUZ

Aus Dankbarkeit, unversehrt aus dem zweiten Weltkrieg nach Planig zurückkehren zu dürfen, stiftete Herr Josef SCHRÖDER, geboren in Planig am 26.08.1904 und unverheiratet gestorben in Kirn am 15.03.1993, dieses Kreuz im Jahr 1949.

Der Stifter, von den Planigern auch „Hobbelrott“ genannt, wohnte im Eckhaus Dalbergstraße / Zehntbrücker Straße 14 gegen über dem Kreuz. Es ist überliefert, dass er jeden Tag beim Verlassen seines Hauses das Kreuz grüßte, indem er seinen Hut hochhob.

Herr Josef SCHRÖDER stiftete auch das unten abgebildete „SCHRÖDER - FELDKREUZ in der Nähe des „Alten Wasserhauses in der Muhl“ – erbaut 1913- in der Planiger Gemarkung zw. Frenzen- und Bosenberg: Aus unerklärlichen Gründen ging der vor seinem Gefährt gespannte Zugochse durch und Herr Josef Schröder wurde mehrere hundert Meter auf dem Boden mitgeschliffen. Er überlebte auch diese bedrohliche Situation nur mit Gotteshilfe, so seine Darstellung.

Wappen von Abt

"GAUER HOF“ – Ehemaliges Dalbergsche Hofgut

1500:  Besitz der Freiherren von Dalberg, mit Zugang zur Appelbach

1841:  Erwerb durch Johann Emrich

1906:  Wegen der ständigen Hochwassergefahr verlassen sein Sohn Philipp Peter EMRICH und Ehefrau Elisabeth, geb Graf – Rumpfmühle in                       Grolsheim -, den GAUER HOF. Beide ziehen in die zum Wohnhaus umgebaute ehemalige Feldscheune in der Biebelsheimerstraße 6 um                     und gründen dort eine neue Hofstelle

1949:  Heinrich Emrich („Ilein“) erhält als sein Erbteil Wohnhaus und Betriebsstätte des „GAUER HOFES“

1957:  Seine Tochter Lieselotte Emrich („Liesel“) wird neue Besitzerin; ihr Vater Heinrich Emrich wohnt und arbeitet in dem Anwesen bis zu                         seinem Tod im Jahr 1974

1996:  Erwerb durch Familie Karl-Heinz Demleitner.

DELLERMANNS HAUS: 
ERSTE PLANIGER GRUNDSCHULE

1500: Erbauung als Gemeinde- / Rathaus mit Gefängnis im Keller („Butterfass“)

1567:  Einführung der „Allgemeinen Schulpflicht“

1662: Überschwemmung durch die Appelbach

1664: Erster festangestellter katholischer Lehrer

1700: Zweiter festangestellter evangelischer Lehrer.

             Damit gab es die erste Planiger Konfessionsschule. Über der Original-Eingangstür auf der Südostseite des Anwesens stand folgende                          Inschrift:  
„D. i. D. Planiger Schuel und Gemeine Haus“.

1936: Ersteigerung durch Familie Karl Fischborn.

EHEMALIGES EHRENMAL FÜR DIE GEFALLENEN PLANIGER SÖHNE IM ERSTEN WELTKRIEG

11.06.1922: 

Errichtung und Einweihung unter großer Anteilnahme der Planiger Bürger. Ungefähr 200 Planiger Söhne haben am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Davon wurden ungefähr 50 z.T. schwer(st) verwundet und weitere 30 ließen ihr Leben im Felde.
 

ca. 1975: 

Abriss des Ehrenmals: Begründung war NICHT der zu dieser Zeit vorhandene Antikriegswille  („Make Love not War“). 
Vielmehr wird als Grund angeführt, der Standort an der Bundesstraße und der damit verbundene Verkehrslärm würde die Ehrung der Gefallenen am Volkstrauertag behindern. Als Bundesstraße war eine Sperrung nicht möglich entsprechend der damaligen Rechtsprechung.
Von dem Ehrenmal erhalten geblieben ist nur der stattliche Löwe, welcher jetzt im Hof des Weinguts EMRICH-MONTIGNY, Burgundenstraße 2, steht. Herr Richard EMRICH hatte ihn damals „gerettet“.
 

1976:        

Ein neues Ehrenmal nebst Namenstafeln, gefertigt entsprechend des damaligen Zeitstils, wurde auf dem Planiger Friedhof errichtet. 

2023:

Die Aufstellung einer Tafel in der Nähe des neuen Ehrenmals auf den Planiger Friedhof, genannt „Mauer der Tränen“, mit Bilder und Daten der von ungefähr 200 Planiger Kriegsteilnehmern, ist vorgesehen.


 

EVANGELISCHE KIRCHE

Oberhalb der Mainzer Straße wurde die evangelische Kirche im gotischen Stil auf dem höchsten Plateau des alten Planigs in mehreren Teilabschnitten errichtet: 

12. Jhh:   Kirchturm mit quadratischem Grundriss und auf halber Höhe mit einer gekuppelte Klangarkade.

1492:        Bau des Kirchenschiffs

1494:        Weihe des Kirchenschiffs durch den Mainzer Bischof. 

1507:        Spätgotischer Bau des Chors mit kapellenartiger Erweiterung an der Nordseite und Einbau der Sakramentsnische

1740:        Errichtung der Kanzel

1818/19: Turm: Aufstockung. Turmdach: Achtseitiger Spitzhelm

1901:         Einbau neuer Glasfenster nebst Angaben der Spender.

1685 – 

ca. 1900: Nutzung als Simultankirche

WEINKELTER VON JAKOB KRÜGER

Letzter Gemeindearbeiter von Planig

(* 16.07.1916 + 14.02.2000)

Fast sein ganzes Arbeitsleben war der aus Usbekistan stammende Jakob KRÜGER mit dem Weinbau in Planig verbunden: So arbeitete er jahrzehntelang bei dem Weingut ALTBÜRGERMEISTER EMRICH, Biebelsheimer Straße 6.

Nachdem das Weingut ALTBÜRGERMEISTER EMRICH im Jahre 1963 seinen Betrieb einstellte, nahm Jakob KRÜGER nach einer kurzen beruflichen Tätigkeit bei der CHEMISCHEN FABRIK DR. JACOB, Bad Kreuznach, eine Tätigkeit als hauptamtlicher Gemeindearbeiter von Planig bis zur Eingemeindung im Jahr 1969 auf.

Auch nach seiner Pensionierung verarbeitete er seine selbst erzeugten Planiger Trauben bei sich zu Hause IM RÖMERDORF 16, wozu er die nebenstehende Weinkelter benutzte. Seine Nachfahren, die Familie MC KINNEY, siedelten aus beruflichen Gründen nach London im Jahre 2016 um. Zur Erinnerung an das Leben und Wirken ihres Vorfahren und an den letzten Gemeindearbeiter von Planig überließen sie der Gemeinde die von Jakob KRÜGER gepflegte und vollkommen intakte Weinkelter.

HAUS MAX & EDITH WOLF

In dem Haus Mainzer Straße 83 lebte das Ehepaar Max, Sohn von Elias WOLF II aus der Dalbergstraße 15a, und Edith WOLF. 

Die Hochzeit fand im hinteren, nicht mehr bestehenden Teil des Anwesens statt (siehe Bild). 

Das Ehepaar betrieb einen gutgehenden Vieh- und Weinhandel. 

Nach der Reichsprognome-Nacht im November 1938 wurde Max WOLF verhaftet und dann zunächst einem Arbeitslager zugewiesen und dann dem Konzentrationslager Oranienburg überstellt. Seiner Frau Edith WOLF gelang es, ihren Ehemann gegen eine sehr hohe Geldsumme „freizukaufen“. Dies war zum damaligen Zeitpunkt noch möglich, allerdings verbunden mit dem Verlust ihres Vermögens in Deutschland und mit der sofortigen Ausweisung. Ihre Flucht endete 1939 zunächst bei ihrer Cousine in Paris, wo die Familie Max WOLF zum letzten Mal Weihnachten in Europa feierten. Das Ehepaar Max WOLF emigrierte anschließend zusammen mit ihren beiden Kindern Enne / Änne und Richard in die USA. Der dort bereits lebende Planiger Karl STAAB verbürgte sich für die Familie Max WOLF, die in North Carolina zunächst eine kleine Farm betrieb. 

Tochter Enne / Änne heiratete später den dortigen Nachbarssohn Manfred LOEB und gründeten die Großbäckerei „Deluxe Bake Shop“, Washington. Ihre Spezialität war: „Challah“, das traditionelle jüdische Zopfbrot.

Sohn Richard wurde ein international anerkannter Tierzüchter und exportierte seine Rinder bis nach Asien.

HAUS EDMUND & EMELIE WOLF 

In dem Haus Mainzer Straße 85 lebte das Ehepaar Edmund, Sohn von Elias WOLF II aus der Dalbergstraße 15a, und Emelie WOLF geb. Landmann. 

Das Ehepaar betrieb einen gutgehenden Acker- und Weinbaubetrieb. Flächenmäßig war es der größte Betrieb am Ort, wovon auch das große Scheunengebäude mit seinen weitläufigen Weinkellern sowie der großräumige Hof ihr Zeugnis geben. 

Das sehr begüterte Ehepaar lebte mit seinen drei Kindern Ruth, Gretel und Erich in dem stattlichen Wohnhaus, ausgestattet mit Vorhängen aus Belgien und vornehmen Kronleuchtern. Daher wurde das Familienanwesen von der Bevölkerung auch „Schloss“ genannt.

In der Reichsprognome-Nacht im November 1938 wurde das Anwesen stark verwüstet. So wird berichtet, dass Möbel, Tapeten und Kronleuchter mit landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten zerstört wurden. 

Die Familie flüchtete nach Köln, wurde dort gestellt und 1941 ins Konzentrationslager Riga deportiert. 

Sehr wahrscheinlich wurde dort auch das Ehepaar Edmund WOLF ermordet, ihre Tochter Ruth fand im Konzentrationslager Stutthoff den Tod.

Gretel WOLF gelang zwar die Flucht in die USA, sie war ihr späteres Leben lang traumatisiert.

Erich WOLF gelang ebenfalls die Flucht in die USA, kehrte nach dem Kriege nach Planig zurück und verunglückte tödlich in der Gemarkung Bosenheim bei einem Verkehrsunfall.

„LÖWENSTEINER - / SPONHEIMER- / FREIHOF“ 

Auch "Schloss" genannt.

1725: Wohnhaus Johann Leonard Hemmrich, Verwalter Sponheimer Hof 

1747: Wohnhaus des „Amtmanns“ Carl-Philipp Kirchner, sehr vermögend,  starb 87 jährig, wertvolles Mobiliar,  Cauer - Steinfigur („Ceres“) auf                  dem Vorplatz (siehe Bild)

1841: Wohnhaus Christian Sahler

1890:  Wohnhaus Fam. Berger

1892: Wohnhaus der jüd. Fam. Edmund Wolf, Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen

1938: Reichspogrome-Nacht und Flucht nach Köln

1941: Deportation der Fam. Edmund Wolf (siehe Stolpersteine und Gedenktafel)

1952: Eigentum der Gemeinde und u.a. Amtsräume des Gemeinde- / Ortsbeirats

1961: SPD-Vorsitzender und späterer Bundekanzler Willy Brandt zu Besuch in Planig

2018: Erwerb und anschließende Renovierung durch die GEWOBAU, Bad Kreuznach.

ABTSHAUS

1706:   Grundstückserwerb durch Pfarrer Papendecker für das Kloster St. Jakob

1736:   Erbaut durch Abt Franziskus vom Kloster St. Jakob (Wappen siehe unten)

              Barockes landwirtschaftliches Gut: Scheune mit zwei großen Gewölbekellern sowie nebenstehende Abthaus und dahinterliegender                         Abtscheune. Der „Zehnte“ stellte damals eine Art Steuer dar: Zehn Prozent von allen landwirtschaftlichen Erträgen (Korn, Wein und                           Vieh) gingen an  das Kloster. Die Abgaben wurden anscheinend über die „Zehntbrücke(rstraße)“ angefahren.

1910:   Wohnhaus Familie Jakob Semus

1993:   Wohnhaus Frau Irmelind Schäfer

2018:   Wohnhaus Familie Mustafa Erdogan

2021:   Das Wappen des Abtes befand sich an der hinteren Scheune und ist seit den Umbauarbeiten im Jahr 2021 verschwunden.

Wappen von Abt

Inschrift: 
„Der wohl versorgende Abt Franziskus hat die Scheune erstellt, möge das Feld Früchte schenken, möge Gott vor Feuer bewahren“.

HAUS JOSEF & BERTHA EILRICH

In dem Haus Mainzer Straße 96 lebte das Ehepaar Josef & Bertha EILRICH. 

Josef EILRICH war Katholik und war als Fotograf beim Militär in Darmstadt verantwortlich für die Erstellung der Fotos auf den Dienstausweisen. Bereits 1932 verstarb er an einer unheilbaren Krankheit.

Seine Frau Bertha EILRICH war ursprünglich Jüdin, konvertierte aber zum katholischen Glauben wegen ihrem Mann. Dennoch wurde sie als Witwe gezwungen, den Judenstern zu tragen. Weiterhin stellte man sie unter Hausarrest und beschlagnahmte ihr weniges Hab und Gut. 

Im Jahr 1942 wurde Bertha EILRICH deportiert und im Konzentrationslager Treblinka ermordet.

HAUS „DECKER"
ZWEITE PLANIGER VOLKSSCHULE 

1828: Baubeginn   

             Klassizistischer Baustil in Naturstein

             Zweigeteilt nach Konfessionen

             Alle Simse und Fensterumrahmungen aus profiliertem Sandstein.

             Stuckdecken im 1.OG
     
             Hoftor Mainzerstr.              Eingang für die katholischen Kinder
             Hoftor Biebelsheimerstr.  Eingang für die evangelischen Kinder

              Erdgeschoss                         Lehrerwohnungen

             Obergeschoss                      Ein großer Klassenraum für jede Konfession

             Schulhof                                Zweiteilung durch eine 2,50 m hohe Mauer zur Trennung der evangelischen und  katholischen Schüler

            Toiletten                                 Separates Gebäude im Hof, Toiletten ebenfalls nach Konfessionen getrennt

            Stall und Scheune              An den Schulhof angrenzend

1830: Einweihung

1968: Erwerb durch Fam. Günther Decker, Malermeister und Umbau zu einem Mehrfamilienwohnhaus.
 

„SIMULTANSCHULE“
DRITTE PLANIGER GRUNDSCHULE

1884:          Baubeginn mit zwei Klassenräumen nach den Plänen des Gemeindebaumeisters Weiss, Wöllstein

                      Die Finanzierung der Volksschule war nur möglich durch die Verpachtung der Planiger Jagd für 18 Jahre an den Freiherrn von                                       Puricelli (Eisengießerei „Rheinböller Hütte“) für insgesamt 28.000 Deutsche Mark, die er generös im Voraus bezahlte. In der                                           Biebelsheimerstr. 5 befindet sich das ehemalige Haus seines Jagdaufsehers.

1885:          Schulbeginn

1892/93:  1. Gebäudeanbau mit weiteren 2 Klassenräumen in östlicher Richtung

1912:         Einführung der Simultanschule
                     Unterricht der Kinder beider Konfessionen vom 1. – 4. Schuljahr, gemeinschaftlich in einer Klasse und vom 5. – 8. Schuljahr getrennt.                        nach Konfessionen.

1958:         2. Anbau mit vier weiteren Klassenräumen (St.-Gordianus-Str.)

1998:         Umwidmung zum Städtischen Kindergarten nach der Errichtung der vierten Planiger Grund- und jetzigen Ganztagsschule „Am                                    Winzerkeller“
 

Wappen von Abt

 „HAUS DES JAGDAUFSEHERS DES FREIHERRN VON PURICELLI“

1895:  Erwerb des Hauses durch den Freiherrn von Puricelli, Rheinböller Hütte, der kurz zuvor die Planiger Feldjagd für 18 Jahre angepachtet                     hatte. Die Planiger gingen damals gerne der Wilderei nach, weswegen er einen Jagdaufseher anstellte und für ihn dieses Anwesen kaufte.

1913:  Neuer Eigentümer: Friedrich Graf von Plettenberg, Düsseldorf

1914:  Verkauf an Johann Bensheimer

2014:  Tod von Erich Bensheimer („Zigar“)

2017:  Verkauf an den Fitness-Unternehmer Hans-Gerhard Merkelbach, Planig.
 

KATHOLISCHE KIRCHE

1898:    Erwerb des Bauplatzes von Philipp Peter Emrich für 4.044,42 Mark

1899:   Grundsteinlegung und Baubeginn nach den Plänen von Ludwig BECKER:

                Neuromanischer Baustil; dreischiffige Pseudobasilika mit Kreuzgratgewölbe, zehn Meter hohes Hauptschiff mit breiter Apsis und 36 m                     hoher Frontturm mit Rautendach

1900     Einbau von drei Glocken (350 kg, 495 kg und 763 kg), Fertigstellung und Segnung nach einer Bauzeit von nur 18 Monaten

1907      Vier große Wandgemälde von Georg BUSCH

1908      Orgel von Michael KÖRFER

                 Hochaltar mit Kanzel, Kommunionbank und Taufstein durch Friedrich EWERTZ

1936      Anbau des Pfarrhauses

1982      Entfernung fast aller umliegenden Bäume wegen Einsturzgefahr des Turms.

                 Gleichzeitige Entfernung der ursprünglichen Einfriedung aus Sandstein 

                 sowie der Zaunanlage aus Pfeilern und Eisen im Stil der Jahrhundertwende

2020      Turmsanierung.

HAUS ELIAS WOLF II 

In dem Haus Dalbergstraße 15, teilweise abgerissen 2020, lebte das Ehepaar Elias WOLF II (1857 – 1929) und seine Frau Johanna WOLF geb. KOSCHLAND und waren die Eltern von Max WOLF (Mainzer Straße 83) und Edmund WOLF (Mainzer Straße 85).

Johanna WOLF glaubte sich „sicher“ im Altersheim in Mainz und lehnte daher eine Emigration in die USA zusammen mit ihrem Sohn Max ab.

Sie wurde 1943 deportiert und im KZ Theresienstadt ermordet.

OBERMÜHLE ODER „SCHÖNBORNSCHE MÜHLE“

1417: Gemeinde Planig: Erbauung durch Frondienste

1648: Wiederaufbau nach Zerstörung im 30-jährigen Krieg

1656: Erwerb durch die Freiherren von Schönborn von den Lehnsherren Bernt von Löwenstein, die Herrschaftsschulden hatten

1710: Erwerb durch den Müller Christian Waller

1740: Erwerb durch die Müller Carl und Balthasar Steeg 

1830: Erwerb durch den „Obermüller“ Semus  

             Anmerkung: Eine zweite Mühle in Planig wurde am unteren Teil der Appelbach betrieben und hieß daher die „Untermühle“.

1902: Einstellung des Mühlenbetriebs durch Johann Semus

1938: Verlegung der „Appelbach“ von der Obermühle in Richtung Westen und Begradigung

1955: Gemeinde Planig verkauft den „Mühlenbrunnen“, der die Wasserversorgung nach der Zerstörung des Wasserleitungsnetzes durch                               Kriegseinwirkung auch nach 1945 sicherte.

VILLA HANS EMRICH

1899: Erbaut durch den Weinhändler Adolf FIMMEL

1900: Eröffnung einer Weinstube 

1915: Adolf FIMMEL wandert in die USA aus

1919: Altbürgermeister Heinrich EMRICH kauft für seinen Sohn Hans EMRICH(„SCHÖNER HANS“) das Anwesen und übereignet es ihm 

            zusammen mit einer nicht unerheblichen Fläche an Weinbergen als sein Erbteil. Seitdem in Familienbesitz.

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